Kopfschmerzen durch Histamin
Der histamininduzierte Kopfschmerz ist ein vaskulärer Kopfschmerz, der hauptsächlich durch Stickstoffmonoxid (NO) verursacht wird. Zu viel Histamin bewirkt also die Freisetzung von Stickstoffmonoxid in den Zellen aus der Gefäßwand.
N0 ist in allen Zellsystemen des Menschen nachgewiesen. Die Wirkdauer des hergestellten NO´s reicht von einigen Sekunden bis einigen Minuten. Die Produktion ist abhängig vom Calcium-Spiegel innerhalb der Körperzelle.
Imunzellen wie Makrophagen (griechissch makros = groß und phagein = fressen) benützen Stickstoffmonoxid zur Bekämpfung der Erreger. Im Falle einer Grippe eine bewusste Strategie des Körpers, um den Erregern Herr zu werden.
Migränefrei unter Diät
Bei vielen Migränepatienten ist eine reduzierte DAO-Aktivität nachweisbar und die Betroffenen berichten über eine Triggerung der Kopfschmerzen durch histaminreiche Nahrung, wie Wein oder lang gereiften Käse, und eine Besserung bis hin zur Symptomfreiheit unter einer histaminarmen Diät.
In der Schwangerschaft, die mit einer hohen plazentaren DAO-Produktion einhergeht, kann bei einigen Frauen mit nahrungsmittelabhängigen Kopfschmerzen eine Besserung beobachtet werden.
Bauchschmerzen und richtige Koliken
Steigt der Histaminspiegel an können diffuse Bauchschmerzen, Koliken, Flatulenz und Diarrhöen auftreten. Ein erhöhte Histaminspiegel in Kombination mit einer erniedrigten DAO-Aktivität wurden bei verschiedenen entzündlichen und neoplastischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, allergischer Enteropathie, Nahrungsmittelallergien (NMA), kolorektalen Polypen und Karzinomen nachgewiesen. Ein intestinaler Mucosaschaden bei gastrointestinalen Erkrankungen kann daher zu einem gestörten Histaminabbau aufgrund mangelnder DAO Produktion führen.
Bei chronischer Diarrhö muss das Vorliegen einer Laktose-Intoleranz, einer Fruktose-Intoleranz oder –Malabsorption sowie das Vorhandensein einer Zöliakie ausgeschlossen werden!
Und dann gibt es noch eine jede Menge Auslöser sogenannte Trigger
Es gibt zahlreiche Auslöser (= Trigger) und so wie die Symptome von Patient zu Patient variieren, so unterschiedlich können auch die Trigger sein.
Als Trigger wurden schon beschrieben:
- Medikamente: Kodein, Polymyxin B, Morphium, Dextran, Aspirin, Alkohol, Farbstoffe,
- Lokale Betäubungsmittel, Röntgenkontrastmittel. Besondere Vorsicht ist empfohlen bei
- Narkosen, da auch einige der üblicherweise für die Anästhesie verwendeten Medikamente
- Histaminfreisetzungen auslösen können.
- Nahrungsmittel: Fisch und Krustentiere, histamin-haltige Lebensmittel, heiße und scharfe
- Speisen, Konservierungsmittel, künstliche Aromen, Farbstoffe
- Alkohol, vor allem Rotwein, Weißbier, Sekt
- Physische Faktoren: starke Temperaturwechsel, körperliche Anstrengung, Hitze, Kälte,
- Reibung (z.B. beim Abtrocknen oder von Kleiderbündchen), Sonnenlicht)
- Psychische Faktoren wie z.B. emotionaler Stress.
- Infektionen (vor allem viralen Ursprungs).
- Insektengift und –stiche z.B. von Bienen, Wespen, Schlangen, Quallen.
Ernährung
- Alkoholische Getränke nicht oder nur in kleineren Mengen verträglich („Alkohol-Unverträglichkeit“, „Alkohol-Allergie“)
- Heißhunger Attacken
- Vitamin-/Nährstoffmangelzustände (Eisenmangel, Vitamin B12-Mangel) wegen gestörten Aufnahmemechanismen des gereizten/entzündeten Darms
In der Diätpraxis gibt es daher am Beginn einen besonders ausführlichen Erhebungsbogen, um die Eliminationsdiät am Anfang und die Toleranzdiät anschließend so komfortabel wie nur möglich und so individuell wie nur möglich gestalten zu können.