Im Moment sind die sozialen Medien voll – aber was ist Produktbewerbung und was wirklich ein guter Ratschlag?
Hashimoto ist bei Frauen weitverbreitet und die häufigste Erkrankung der Schilddrüse.
Viele erhalten eine Diagnose und keinen Hinweis, dass man den Körper wunderbar mit einer gezielten Diät – was soviel bedeuten soll, eine besondere Enrährungs- und Verhaltensweise unterstützen kann. Eine Patientin- meinte einmal zu mir: „Ich habe schon Hashimoto, da mache ich sicherlich nicht auch noch eine Hashimoto Diät, ich bestrafe mich doch selbst nicht.“ Strafe sollte die Hashimoto Diät nicht sein, sondern eine Erleichterung und Unterstützung. Und wie schaut das mit den diversen Nahrungsergänzungen aus, die bei Hashimoto empfohlen werden?
Fakt ist, man braucht einen hohen Vitamin-D-Spiegel, weil dieses Hormon die Nebenniere und das gesamte Hormonsystem sehr gut unterstützt sowie Wachstumsreize für eine kleine Schilddrüse setzt. Dann geht es vorwiegend um den Darm, falls Sie sich gefragt haben, warum eine Magen-Darm-Diätspezialistin sich mit Hashimoto auseinandersetzt, es geht um Magen- und Darm. Gluten und Lektine können das Verdauungssystem belasten, aber glutenfrei wäre dabei die falsche Antwort, denn das wäre für das Mikrobiom ungünstig. Also so einfache Antworten, die sich gut verkaufen lassen, sind es meist nicht. Das Leben auf Sparflamme ist dann rasch vorbei, denn funktioniert der Körper wieder besser.
Lektine stecken in Hülsenfrüchten und rohem Getreide – diese sind auch nicht zu meiden, nur die Kochdauer oder welche Sie einkaufen sollten ist hier ein Thema. Auch rohe Kartoffeln, Paprika und Tomaten können Darmbeschwerden auslösen. Daher rate ich Hashimoto-Betroffenen davon einfach wenig zu essen. Oftmals reicht es aber auch schon, wenn Sie diese Lebensmittel anders verarbeiten.
Da Kohlgemüse, Zwiebeln und Kren Goitrogene enthalten, die den Jodstoffwechsel beeinflussen, sollten diese nicht roh gegessen werden.
Eine magenschonende Ernährung ist nur bei zusätzlicher Gastritis A nötig.
Heute besuche ich wieder ein Seminar bezüglich Darmmikrobiom und bin schon gespannt, welche Neuigkeiten die Diätologie wieder bereichern werden.
Mein Rat: Hinterfragen Sie vermeintliche Empfehlungen, insbesondere wenn es um Nahrungsergänzungen geht, suchen Sie nach wissenschaftlichen Forschungsergebnissen (nicht aber auf Produktseiten) oder wenden Sie sich an Experten. Professionelle Bilder und tolle Werbeauftritte können verführerisch sein – aber ist das Produkt dann auch erfolgreich? Sind Nahrungsergänzungsmittel der bessere Weg als die Nahrung selbst? Ist Diät wirklich immer mit Verzicht gleichzusetzen?