Viele Produkte strotzen nur so von Fruchtzucker. Fruchtzucker klingt gesund und wurde früher stark in Diabetikerprodukten eingesetzt. Heute verbirgt sich der Fruchtzucker in Form von Fruktosesirup aus Maisstärke, wie z. B. Brot, Süßwaren, Limonaden, Soßen, usw.; Auch Joghurt, Eis, Konserven und Ketchup enthalten häufig künstlich zugesetzten Fruchtzucker.
Der Maissirup in Lebensmitteln muss erst ab einem Gehalt von fünf Prozent Fructose als Glucose-Fructose-Sirup oder Fructose-Glucosesirup deklariert werden.
Der Anteil von Fructose und Glucose ist in Maissirup und Haushaltszucker zwar ungefähr gleich hoch. Bei Sirup kommt er jedoch in Form von Monosacchariden vor, also Einfachzuckern. Bei Haushaltszucker handelt es sich um Disaccharide. Maissirup entsteht, wenn sich Fructose und Glucose chemisch verbinden.
Der Biologe Wayne Potts sieht in der zuckrigen Ernährung und im Umstieg zu Maissirup mit hohem Fruktosegehalt die Erklärung der Zunahme an Übergewicht.
Fruchtzucker oder Fruktose ist wie der Traubenzucker, die Glukose, ein Einfachzucker und kommt natürlicherweise in Obst und Gemüse vor. Unser üblicher Haushaltszucker besteht aus zu gleichen Teilen aus Fruktose- und Glukosemolekülen, die miteinander verbunden sind. Bei manchen Menschen zeigen sich im Stoffwechsel des Fruchtzuckers unangenehme Nebenwirkungen direkt nach dem Essen, wie heftige Blähungen, Bauchkrämpfe, wässriger Durchfall und ein Völlegefühl. Auch Konzentrationsstörungen und Niedergeschlagenheit bis hin zu depressiven Verstimmungen können ausgelöst werden. Plötzlich vertragen diese Personen nur mehr eine bestimmte Menge Fruktose, wird diese Schwelle überschritten, rebelliert ihr Körper.
Eine durchschnittliche Mahlzeit enthält 25-30 g Fruktose. Schon eine 50 g Fruchtzuckermahlzeit löst auch bei Gesunden Beschwerden aus.
Da die Symptome denen eines Reizdarms ähneln, kann es häufig zu Verwechslungen kommen. Bei Verdacht auf Reizdarm ist es ratsam eine etwaige Fruktoseunverträglichkeit abklären zu lassen.
Die Unverträglichkeit scheint in der heutigen Zeit viel häufiger aufzutreten als noch vor ein paar Jahren. Aber das Problem liegt auch zum Teil am Lebensmittelangebot, viele Smoothies sind wahre Fruktosebomben und es ist ein schwieriges Unterfangen generell in Halbfertig- und Fertigprodukten den Zuckerkonsum in Grenzen zu halten, ganz zu schweigen von Limonaden und Süßigkeiten.
Fruktose wird normalerweise durch die Dünndarmzellen aus der Nahrung aufgenommen und steht dann als Energiespender zur Verfügung. Dafür ist ein Transporterprotein, das bei einer Fruktoseunverträglichkeit nicht gut funktioniert.
Ein Teil der Fruktose gelangt unverdaut bis in den Dickdarm. Dort angekommen, verdauen die Darmbakterien den Fruchtzucker – als Dank hinterlassen diese größere Mengen Gase wie Methan und Wasserstoff, die den Bauch aufblähen.
Zu viel Fruchtzucker wirkt sich generell ungünstig aus: Leberverfettung, LDL-Cholesterinerhöhung, Blutzuckeranstieg durch verminderte Insulinsensitivität, vermehrte Harnsäurebildung, und besonders drastisch, zeigten Studien aus dem Jahr 2008, dass Fruktose ein vom Fettgewebe ausgeschüttetes Hormon unwirksam macht, das für die Appetitregulierung im Gehirn wichtig ist, also zu viel Fruchtzucker macht dick!
Achten Sie also bei verpackten Lebensmitteln auf Maissirup, Fruchtzucker oder Fructose – Ihrer Gesundheit zuliebe!