Wenn diese Diagnose gestellt wird, ist Essen oder der Zustand danach oft eine Qual. Ein Reizdarm ist eine Störung der Darmfunktion, die länger als drei Monate andauert und immer wiederkehrt. Die Krankheit ist nicht gefährlich, doch die Symptome sind so massiv, dass sie sich auch auf das Soziale – und Berufsleben der Betroffenen auswirken können.
Schwierige Situation: Denn konventionelle Untersuchungen stellen kein organisches Leiden fest, die Darmtätigkeit spielt aber dennoch verrückt.
Erst in jüngster Zeit beschäftigen sich mehr und mehr Fachleute mit dem Reizdarmsyndrom. Der Durchbruch kam 1988, als die sogenannten Rom II-Kriterien aufgestellt wurden, die RDS definieren. Das Hauptmerkmal sind demnach Schmerzen im Bauchraum oder das Gefühl des Unwohlseins über mindestens 12 Wochen sowie Erleichterung beim Stuhlgang und Veränderung der Stuhlfrequenz oder -konsistenz.
Das Nervensystem des Magen-Darmtraktes steht mit dem Gehirn in direkter Verbindung. Geht es uns psychisch schlecht, etwa durch Stress, bekommt das auch der Darmtrakt zu spüren und reagiert dementsprechend. Bei Reizdarm – Patienten sind die Nerven in der Darmwand viel empfindlicher als bei gesunden Menschen und stören so die Darmtätigkeit. Durchfall oder Verstopfung ist die Folge. Freuen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Ein Reizdarm ist aber keinesfalls eine rein psychosomatische Erkrankung. Voraussetzung ist immer eine Funktionsstörung des Darmes, die durch besondere psychische Belastungen ausgelöst bzw. verstärkt werden kann.
Individuell:
Jeder Reizdarm-Patient braucht eine auf ihn zugeschnittene Behandlung. Der gekonnte Umgang mit Stress – Entspannungstechniken sind sehr erfolgreich. Auch die Umstellung der Ernährung in Verbindung mit Tests auf Lebensmittelunverträglichkeiten wie etwa eine Fruktose- oder Laktoseintoleranz sind wichtig.
RDS – Hauptsymptome:
Schmerzen im Bauchraum (Abdomen) oder Gefühl des abdominellen Unwohlseins über mindestens 12 Wochen im Jahr begleitet von zwei der folgenden drei Kriterien:
• Erleichterung beim Stuhlgang und/oder
• Beschwerdebeginn begleitet von Veränderungen der Stuhlfrequenz und/oder
• Stuhlkonsistenz.
Mögliche zusätzliche Symptome:
• Weniger als 3x Stuhlgang pro Woche
• Mehr als 3x Stuhlgang pro Tag
• Stuhl hart oder klumpig
• Stuhl lose oder wässrig
• Pressen beim Stuhlgang
• Stuhldrang
• Gefühl der unvollständigen Entleerung nach dem Stuhlgang
• Schleimausscheidung beim Stuhlgang
• Aufgetriebener Bauch, Blähungen
Führen Sie ein Beschwerdeprotokoll: Was essen Sie, wann und wann haben Sie welche Beschwerden und wann haben Sie Stuhl und wie sieht dieser aus? Solche Aufzeichnungen helfen enorm, um dann eine gezielte Ernährungstherapie für Sie zusammenzustellen.